Abb. F2b
Das Sonagramm kann in 10 Segmente unterteilt werden, von denen vier Frikative enthalten: die Segmente 1, 5, 7 und 9.
Es kommt sehr häufig vor, daß initiale Frikative mit hoher Intensität erst einschwingen, d.h. mit geringerer Intensität beginnen, wie es in Segment 1 der Fall ist. Deshalb wird es nicht weiter unterteilt. Auch bei Segment 2 könnte man geneigt sein, eine weitere Segmentgrenze zu setzen, da F2 anfangs nicht zu erkennen ist. Dieser diffuse Übergang kann jedoch nach Frikativen oft auftreten.
Der Frikativ in Segment 1 ist stimmlos und hat einen relativ hohen Frequenzschwerpunkt. Die Frequenzuntergrenze liegt bei etwa 3000 Hz und damit für den alveolaren Frikativ zu tief. Da deutliche Formantstrukturen zu sehen sind, kann es sich nur um den palatalen Frikativ [ç] handeln. (vgl. Segment 5).
Bei dem Frikativ in Segment 5 handelt es sich um den postalveolaren, stimmlosen Frikativ [S], erkennbar an der sehr hohen Intensität und einer Frequenzuntergrenze von etwa 2000 Hz.
Der stimmhafte Frikativ in Segment 7 weist deutliche Formantstrukturen und Intensität im unteren Frequenzbereich auf, was für eine hintere Artikulationsstelle spricht. Sich kreuzender dritter und vierter Formant weisen auf das uvulare, frikative [RR], die 'Badewannen'-Form des ersten Formanten zeigt an, daß es sich um einen Glide handelt.
Beim stimmlosen Frikativ in Segment 9 finden wir eine gleichmäßig geringe Intensität ohne nennenswerte Frequenzschwerpunkte, was für den labiodentalen Frikativ [f] spricht.