Abb. 1.5: Die segmentierte Lautfolge /neunzig/
Für die Sonagramm-Darstellung können wir die Frage nach der Segmentierbarkeit also offensichtlich bejahen. Ob die Grenzen nun exakt oder nur ungefähr bestimmbar sind, ist ein zweitrangiges Problem, das uns als Sonagramm-Leser vorerst nur begrenzt interessieren muß.
Das abgebildete Sonagramm zeigt eine Sequenz von diskreten, segmentierbaren Zuständen, die zudem noch phonologischen Einheiten entsprechen. Wir können es in die Segmente /n/, /eu/, /n/, /t/, /s/, /i/, /ch/ unterteilen. Auch wenn die Vokalsegmente starke Transitionen (die beiden Vokalteile eines Diphtongs werden üblicherweise nicht getrennt) aufweisen, sind doch deutliche Segmentgrenzen zu ziehen zwischen Vokal, Nasal, Frikativ und Plosiv. Zweifellos haben einige Lauttypen von Natur aus Transitionscharakter wie z.B. Aspiration, Approximanten oder Diphtonge. Dennoch sind ihre ungefähren Anfangs- und Endgrenzen erfahrungsgemäß bestimmbar.