Akustische Phonetik - Kapitel 1
Antworten

  1. Welchem effektiven Schalldruck p entspricht 80 dB absoluter Schalldruck?

    80 dB entspricht einem Verhältnis von 1:10000
    (80 = 20+20+20+20 entspricht 10*10*10*10=10^4)
    Der Bezugsschalldruck ist 2 * 10^-5^ Pa
    Also entspricht 80 dB ein effektiver Schalldruck von 10^4 * 2 * 10^-5^ Pa = 2 * 10^-1^ Pa

  2. Welche Grundfrequenz (ungefähr) hat dieser Ton?

    1500 Hz

  3. Was bedeutet es, wenn ein Schallereignis einen Pegel -60 dB gegenüber einem anderen hat?

    Der effektive Schalldruck ist um den Faktor 1000 kleiner.

  4. Wir haben gesehen, daß der Schalldruck sehr klein gegenüber dem konstanten Luftdruck ist. Es genügen schon winzige Druckschwankungen im Bereich von einem Tausendstel des Luftdrucks, um Schmerz beim Hören auszulösen. Warum schmerzt es dann nicht, wenn man z.B. vom Erdgeschoß in den ersten Stock geht (und sich dabei durch Veränderung der Höhe der Luftdruck beträchtlich ändert)?

    Der Druckunterschied, wenn man ein Stockwerk hinauf- oder hinuntersteigt, ist zwar weit über der Schmerzgrenze, aber die Änderung erfolgt so langsam (mit sehr tiefer Frequenz), so daß dieses 'akustische' Ereignis außerhalb der Hörfläche liegt.

  5. Warum hat ein Schallschnelle-Mikrophon eine Doppelkugel als Richtcharakteristik? Was ist beim praktischen Einsatz von Schallschnelle-Mikrophonen zu beachten?

    Weil die Schallschnelle eine gerichtete Größe ist (Vektor), der in Richtung der Ausbreitungsrichtung der Schallwelle zeigt. Quer zur Ausbreitungsrichtung ist die Schallschnelle nicht vorhanden und daher auch nicht meßbar.
    Die Ausrichtung des Mikrophons ist infolge der Doppelkugel-Charakteristik nicht egal. Die Empfindlichkeit im Nahfeld nimmt mit dem Quadrat des Abstandes ab; daher sind Schallschnelle-Mikrophone vor allem als Nahbesprechungs-Mirophone geeignet.

  6. Was verstehen wir unter dem Spektrum eines Signals?

    Das Spektrum eines Signals ist die Zerlegung eines beliebigen Signals in Basisfunktionen (Sinustöne), aus denen das Signal durch lineare Kombination zusammengesetzt werden kann (Synthese). Ein periodisches Signal läßt sich durch die Fourier-Reihenentwicklung in seine Obertöne zerlegen, welche immer auf ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz des Signals liegen (Linienspektrum). Einmalige Ereignisse (Impulse) haben ein kontinuierliches Spektrum; stochastische Signale (Rauschen, Frikative) können nur als gemitteltes Spektrum bestimmt werden. Durch Annahme der Quasistationarität kurzer Signalstücke kann jedes beliebige Signal als periodisch gesehen und analysiert werden.


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Florian Schiel