Das Lesen von Sonagrammen V1.0 - Antworten zu Kapitel III


  1. Mit sinkender Zungenhöhe steigt F1. F2 sinkt mit nach hinten verschobener Zungenposition und mit Lippenrundung.

  2. Bei vorderen Vokalen liegen 1. und 2. Formant sehr weit auseinander ("diffuse, acute").
    Bei hinteren Vokalen liegen die beiden ersten Formanten eng beieinander im unteren Frequenzbereich ("compact, grave").
    Bei den zentralen Vokalen haben die drei ersten Formanten relativ gleichmäßige Abstände, beim Schwa sind sie sogar äquidistant.

  3. Wir erwarten fallende Transitionen zum labialen Konsonanten hin.

  4. Lokus und Transitionsverläufe, Transitionsdauern, sowie Intensität und spektrale Zusammensetzung des Bursts.

  5. a) Konvergieren zweiter und dritter Formant bei einem vorderen Vokal, handelt es sich um einen velaren Plosiv.
    b) Konvergieren erster bis dritter Formant bei einem hinteren Vokal, handelt es sich um einen alveolaren Plosiv.

  6. Für einen velaren Plosiv.

  7. Einige Eigenschaften des Glottalstops, die ihn von den Plosiven unterscheiden:

  8. Mit artikulatorischer Tiefe wird der Abstand der Artikulationsstelle im Mundraum von der Mundöffnung bezeichnet, d.h. je weiter hinten die Artikulationsstelle liegt, desto größer ist die artikulatorische Tiefe.
    Bei Frikativen sinkt mit zunehmender artikulatorischer Tiefe auch die akustische Tiefe, d.h. der Frequenzschwerpunkt (Frequenzbereich mit der höchsten Intensität) der Frikativs sinkt.
    Zugleich wird das Frequenzspektrum der Frikative mit zunehmender artikulatorischer Tiefe zunehmend strukturierter. Es kommt zur Ausbildung von formantähnlichen Strukturen.

  9. Beide Frikative weisen eine hohe Intensität auf. Postalveolare Frikative haben jedoch eine deutlich höhere Intensität als alveolare. Die Untergrenze des Energieschwerpunkts liegt beim postalveolaren Frikativ mit ca 2500 Hz deutlich tiefer als beim alveolaren mit 4000 - 5000 Hz.

  10. Beide Frikative weisen formantähnliche Strukturen auf. Der velare Frikativ zeichnet sich durch Friktionsenergie bis in die untersten Frequenzbereiche (um 1000 Hz) aus, wohingegen beim palatalen Frikativ die Untergrenze des Frequenzschwerpunkts bei etwa 3000 Hz liegt.
    Kontextinformation kann ebenfalls hilfreich sein.

  11. Die Untergrenze liegt bei Vokalen mit tiefem F2 (hintere Vokale) etwa 500 - 1000 Hz tiefer als bei Vokalen mit hohem F2 (vordere Vokale).

  12. Das /r/ kann alveolar oder uvular, manchmal auch velar realisiert sein. Als Artikulationsmodi sind Trill, Frikativ, manchmal sogar Glide möglich.

  13. Ein in der Regel gut ausgeprägtes Merkmal des uvularen Frikativs [RR] ist die Annäherung von drittem und viertem Formanten im Zentrum des Frikativs, oft sichtbar als "Kreuzung" von F3 und F4.

  14. Die Schläge des alveolaren [r] sind meist regelmäßiger und friktionsfreier als die des uvularen [R].
    F3 bis F4 konzentrieren sich beim [r] auf den Frequenzbereich 0 - 3000 Hz, wobei F3 und F4 oft so eng zusammen liegen, daß sie verschmelzen.


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Kirsten Machelett kirsten@phonetik.uni-muenchen.de