Weiteren Übungsvorschläge auf Grundlage der Sprachbeispiele:
Ejektive
Lassen Sie sich von einem Partner Wörter aus der Quechua-Demo vorspielen.
Entscheiden Sie, ob stimmlos nicht-aspiriert, stimmlos aspiriert oder (stimmloser) Ejektiv. Amhara Ejektive Quechua Ejektive
Implosive
Lassen Sie sich von einem Partner Wörter aus der Sindhi-Demo vorspielen.
Entscheiden Sie, ob stimmhaft pulmonal oder (stimmhafter) Implosiv. Sindhi Implosives
Clicks
Lassen Sie sich von einem Partner Wörter aus der !Xóõ-Demo vorspielen.
Entscheiden Sie, um welche Artikulationsstelle es sich handelt. !Xóõ- Clicks
Hier ein Schema für die Einordnung des Höreindrucks für die vier Artikulationsstellen (außer bilabial):
hell
dunkel
affriziert
dental
lateral
"sudden release"
palatal
alveolar
Die gleiche Übung ist mit der folgenden Demo der Sprache Nama möglich.
Zur Vereinfachung bilden Sie hierbei Teilübungen, die aus den Wörtern jeweils des gleichen Begleitlaut-Typs bestehen.
Die verschiedenen Begleitlaut-Typen sollen vor allem verdeutlichen,
dass Klicks sich mit weiteren Luftstrommechanismen gut kombinieren lassen
(z.B. die Typen "voiceless nasal" und "voiced nasal": während des Klicks pulmonaler Luftstrom durch die Nase).
Es ist nicht erforderlich, die Unterschiede zwischen den Begleitlaut-Typen zu lernen!
Folgende Quelle ist im Hinblick auf die Hausaufgabe besonders nützlich
(alle Kombinationen von langen und kurzen Konsonanten und Vokalen im Finnischen): Finnisch; Beispiele von UCLA
Achten Sie bei der Transkription vor allem auf folgende Aspekte:
Lautdauer
velarisiertes [ɫ]
Modifikation der Vokalkategorien mittels der in der Stunde eingeführten Diakritika: 'Advanced', 'Retracted', 'Centralized', 'Mid-centralized', 'Raised', 'Lowered'
Achten Sie bei der Transkription vor allem auf folgende Aspekte:
dentale Plosive
Nasalierung von Vokalen
Markieren Sie in jedem Wort die Silbe mit der Hauptbetonung.
Die Verbindung der Artikulationsorgane apikal und laminal
mit den Artikulationsstellen dental, alveolar und post-alveolar
ergibt rein rechnerisch 6 Möglichkeiten: 2 AO x 3 AS.
Abbildung zur Orientierung
Diese Unterschiede sind oft mit Unterschieden im Grad der Affrizierung verbunden.
Weitere Möglichkeiten zur Beschreibung der Verschlusslösung werden nächste Woche besprochen.
Hinweise / Konventionen für die praktische Transkriptionsarbeit (in Anlehnung an Ladefoged/Maddieson):
Von den 4 Möglichkeiten aus apikal/laminal mit dental/alveolar kommen laminal dental und apikal alveolar besonders haüfig vor.
Für diese zwei gängigen Kombinationen lässt man das Diakritikum für Artikulationsorgan (laminal oder apikal) weg.
laminal dental: nur Diakritikum für dental verwenden
apikal alveolar: kein Diakritikum erforderlich
Für die weniger gängigen Kombinationen reicht dann jeweils ein Diakritikum für eine eindeutige Kennzeichnung:
apikal dental: Diakritikum für apikal verwenden (Diakritikum für dental nicht erforderlich)
laminal alveolar: Diakritikum für laminal verwenden
Für den Bereich postalveolar: Apikal postalveolar (leicht retroflex) vs. laminal postalveolar (oft etwas affriziert, hört sich ein bisschen wie ein palataler Plosiv an).
Ladefoged/Maddieson transkribieren apikal postalveolar mit Punkt unter dem Symbol.
Ein Minus (Diakritikum für 'retracted') unter dem Symbol kennzeichnet dann laminal postalveolar.
Beachten Sie, dass der Punkt unter dem Symbol (noch) nicht Teil der offiziellen IPA-Tabelle ist.
In der Praxis ist es nicht immer leicht zu entscheiden, welche dieser insgesamt 6 Möglichkeiten tatsächlich vorliegt.
Es gibt eine sehr starke Tendenz, dass laminale Laute stärker affriziert sind als apikale Laute. Diese Affrizierung ist oft vergleichsweise gut hörbar.
Falls vorhanden, sollte man sie also unbedingt notieren.
Zusammenfassung der Transkriptionskonventionen für apikal/laminal
Nützliche Sprachbeispiele:
Yanyuwa und Arrernte
Gute Beispiele für den gängigen Kontrast laminal dental vs. apikal alveolar,
aber auch für den Unterschied zwischen apikal und laminal im postalveolaren Bereich. Yanyuwa Arrernte
Ewe
Ein weiteres gutes Beispiel für den Kontrast zwischen laminal dental und einem Laut im alveolaren oder (hier) postalveolaren Bereich (= leicht retroflex).
Zeigt zusätzlich die typische Affrizierung laminaler Laut. Ewe
Temne
Beispiel für die weniger gängigen Verbindungen apikal dental und laminal alveolar.
Diese Zuordnung ist vermutlich sehr schwer zu hören. Die Affrizierung des laminalen Lauts ist aber hier besonders deutlich (mit Illustration von hochgestelltem [s] zur Transkription der Affrizierung). Temne