Elektromagnetische Artikulographie (EMA)

EMA-Sensoren

Mit Hilfe der elektromagnetischen Artikulographie (Carstens Medizinelektronik, Göttingen; AG 501) können die Bewegungen der Artikulatoren wie Zunge, Lippen und Kiefer gemessen werden. Hierfür werden zunächst mit einem speziellen medizinischen Gewebekleber maximal 8 kleine Empfangsspulen (ca. 3x3x2 mm) auf die Lippen (2), Zunge (1–2), Ober-/Unterkiefer (2) und hinter die Ohren (2) geklebt. Sollte das Experiment Ihnen bzw. Ihrem Kind unangenehm sein, haben Sie jederzeit die Möglichkeit die Aufnahme abzubrechen oder die Sensoren können reduziert werden.

Anschließend wird ein elektromagnetisches Wechselfeld durch 6 Senderspulen erzeugt, wobei sich der/die Teilnehmende in der Mitte des Messfeldes mit einer Feldstärke von ca. 1-2 Mikrotesla befindet. Diese Magnetfeldstärke ist sehr gering. Vergleichen Sie zum Beispiel die magnetischen Flussdichten, denen Kinder und Erwachsene mitunter täglich ausgesetzt sind (Tabelle 1). Während man für diesen Versuch nur einmalig für maximal 30 Minuten von einem elektromagnetischen Feld umgeben sein wird, ist man im Alltag magnetischen Feldern zum Teil wesentlich längere Zeit ausgesetzt. Diese Untersuchungsmethode wird seit mehr als 15 Jahren erfolgreich in der Phonetik eingesetzt und es gibt keine Berichte über nachteilige gesundheitliche Auswirkungen.

Tabelle 1: Magnetische Flussdichten in Mikrotesla in der Nähe von Elektrogeräten.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (02.06.2016)
Gerät Magnetische Flussdichte (Abstand 3 cm) Magnetische Flussdichte (Abstand 30 cm) Magnetische Flussdichte (Abstand 1 m)
Haarfön 6 bis 2000 0,01 bis 7 0,01 bis 0,3
Computer 0,5 bis 30 kleiner als 0,01
Staubsauger 200 bis 800 2 bis 20 0,13 bis 2
Mikrowellengerät 73 bis 200 4 bis 8 0,25 bis 0,6