Beim Sprechen müssen in etwa 100 Muskeln koordiniert werden. Somit stellt das flüssige Sprechen eine der schnellsten und komplexesten motorischen Leistungen dar, zu denen Menschen fähig sind.
Außerdem hören wir uns (in der Regel) beim Sprechen selbst. Anhand der Information, die Sprechern über das Gehör zurückgemeldet wird, können sie also schon während des Sprechens kontrollieren, ob sich die Laute richtig anhören und ob die Bewegungen der Zunge, Lippen usw. zum gewünschten Ergebnis geführt haben.
Bei diesen Abläufen kann es aber auch manchmal zu Störungen kommen, d.h. die beeindruckende Koordinationsleistung oder das Abgleichen läuft nicht immer fehlerfrei ab.
Bei Personen, die stottern, kommt es beispielsweise zu Lautwiederholungen, Dehnungen oder Blockaden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass es sich beim entwicklungsbedingten Stottern um eine sprechmotorische Störung handelt, die ein charakteristisches neurologisches Profil aufweist.
Die genaue Ursache des Stotterns ist bislang allerdings noch unbekannt.
Mit unserer Forschung möchten wir deshalb zu einem besseren Verständnis der Sprechstörungen wie Stottern beitragen.
Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte am Insititut für Phonetik und Sprachverarbeitung der LMU München führen wir dazu drei Experimente mit unterschiedlicher Methodik durch.