Kirsten Machelett
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Zur Erinnerung: Bei den vorderen Vokalen liegen F1 und F2 weit auseinander, F2 und F3 nah beieinander. Bei den hinteren Vokalen liegen F1 und F2 im unteren Frequenzbereich nah beieinander, F2 und F3 dagegen weit auseinander. Bei den zentralen Vokalen liegen F1 - F3 relativ gleichmäßig verteilt.
Beachten Sie aber, daß die erwarteten Formantwerte durch angrenzende Konsonanten nur einen sehr kurzen Zeitraum andauern können und der überwiegende Teil des Vokals aus Transition bestehen kann.
Zur Erinnerung:
Lösung zu Abbildung N1: Segmentiertes Sonagramm mit Vokalklassifikation
Lösung zu Abbildung N2: Segmentiertes Sonagramm mit Vokalklassifikation
Lösung zu Abbildung N3: Segmentiertes Sonagramm mit Vokalklassifikation
Zur Erinnerung: Konvergieren zweiter und dritter Formant vor einem nicht-hinteren Vokal, handelt es sich um die Artikulationsstelle velar. Laufen dagegen zweiter bis vierter Formant vor einem hinteren Vokal zusammen, deutet das auf die Artikulationsstelle alveolar.
Bei den Sonagrammen handelt es sich um Sonagramme des Englischen. Lassen Sie sich also nicht von möglicherweise 'unbekannten' Lauten verwirren, sondern konzentrieren Sie sich auf die Plosive und angrenzende Vokale.
Da zur Analyse der Transitionen der Frequenzbereich bis 4 kHz ausreicht, wurden hier diesmal nicht der Frequenzbereich bis 8 kHz angezeigt.
Segmentieren Sie nun folgende Sonagramme des Deutschen und bestimmen Sie die Artikulationsstellen der Plosive. Bei den folgenden Sonagrammen wird wieder der Frequenzbereich bis 8000 Hz angezeigt!
Erinnern Sie sich, daß der Lateral den Vokalen bedingt durch seine vokalischen Eigenschaften häufig sehr ähnlich sieht. Durch seine konsonantischen Eigenschaften hat er jedoch in der Regel einen tieferen F1 als die Vokale. Außerdem unterscheidet er sich von ihnen durch die Lage seiner Formanten. Der erste Formant liegt bei 200 - 300 Hz, der zweite meist um 1800 Hz, kann aber durch Antiresonanzen weitgehend ausgelöscht sein. Ein dritter Formant liegt knapp unter 3000 Hz. Der 'eigentliche' dritte Formant liegt bei 2300 Hz, wird jedoch fast immer durch Antiresonanzen ausgelöscht, so daß F4 die Rolle von F3 übernimmt. Die Lage von F2 und F3 läßt an einen vorderen halbhohen Vokal denken, jedoch liegt bei diesem der erste Formant etwas höher.
Abb. L1: Bestimmen Sie die Segmente, die Laterale enthalten
Abb. L2: Bestimmen Sie die Segmente, die Laterale enthalten
Lösung zu Abbildung LN1: Segmentiertes Sonagramm mit Kennzeichnung der Nasale und Laterale
Lösung zu Abbildung LN2: Segmentiertes Sonagramm mit Kennzeichnung der Nasale und Laterale
Zur Erinnerung: Mit zunehmender artikulatorischer Tiefe sinkt auch die akustische Tiefe, d.h. je weiter hinten der Frikativ artikuliert wurde, desto tiefer liegt sein Frequenzschwerpunkt und desto strukturierter ist sein Frequenzspektrum.
Nasale
Nasale segmentieren und bestimmen
Segmentieren Sie die folgenden Sonagramme in Abbildung N1-N3. Bestimmen Sie die Segmente, die einen Nasal enthalten. Versuchen Sie, die Artikulationsstelle der Nasale näher zu bestimmen.
Nasale zeichenen sich durch ihr gedämpftes Frequenzspektrum mit den sog. Antiformanten aus, im Sonagramm erkennbar an einem starken 'Frequenzeinbruch'. Dieser ist besonders in Vokalumgebung gut zu beobachten. Die Artikulationsstelle der Nasale kann in der Regel nur anhand Formantbewegungen angrenzender Vokale bestimmt werden. Bewegt sich der zweite Formant in Richtung 1800 Hz, deutet das auf die Artikulationsstelle alveolar, bei fallendem F1 - F3 auf labial.
Artikulationsstelle der Plosive bestimmen
Versuchen Sie, in den folgenden Sonagrammen die Artikulationsstellen der markierten Plosive zu bestimmen! Einige von ihnen sind relativ einfach zu bestimmen, andere hingegen sind nicht eindeutig bestimmbar. Arbeiten Sie dann mit dem Ausschlußverfahren und schließen Sie wenigstens eine Artikulationsstelle aus, falls möglich.
Beachten Sie, daß bei der Analyse der Transitionsverläufe vor allem die Vokalqualität der anliegenden Vokale entscheidend ist, besonders bei der Unterscheidung der Artikulationsstellen alveolar und velar.
Bei einem labialen Plosiv sind häufig keine Transitionen mehr zu erkennen, sondern meist lediglich ein abruptes Fallen aller Transitionen innerhalb weniger Glottisschläge.
Abb. P1 : (Sonagramm aus P.K.G.)
Abb. P2 : (Sonagramm aus P.K.G.)
Abb. P3 : (Sonagramm aus P.K.G.)
Abb. P4 : (Sonagramm aus P.K.G.)
Abb. P5 : (Sonagramm aus P.K.G.) Laterale erkennen
Die folgenden Sonagramme zeigen Äußerungen, die mehrere Laterale enthalten. Segmentieren Sie die Sonagramme und versuchen Sie, die Segmente zu bestimmen, die einen Lateral enthalten!
Lateralverschluß-Lösungen und manchmal leicht "frikativ verwischte" Formantstrukturen sind ebenfalls Erkennungsmerkmale des Laterals.Laterale und Nasale erkennen und unterscheiden
Segmentieren Sie die folgenden Sonagramme und bestimmen Sie die Segmente, die einen Nasal oder Lateral enthalten. Begründen Sie ihre Entscheidungen!
Versuchen Sie, die erkannten Nasale näher zu bestimmen.
Die Unterscheidung von Lateral und Nasal kann manchmal schwierig sein. In der Regel sind jedoch die Grenzen eines Nasals wesentlich abrupter als die eines Laterals. Zudem wird das Nasalspektrum durch Antiresonanzen wesentlich stärker gedämpft als das Lateralspektrum. Dadurch weisen Nasale oberhalb 500 Hz meist nur noch eine sehr geringe Intensität auf, wohingegen Laterale gerade im Bereich von 2000 - 4000 Hz noch relativ viel Energie haben.
Frikative erkennen und bestimmen
Segmentieren Sie die folgenden Sonagramme und klassifizieren Sie die Frikative näher. Bestimmen Sie den Artikulationsort unter Berücksichtigung von akustischer und artikulatorischer Tiefe.